Notfalltraining im Großformat – Mit den niederösterreichischen Feuerwehrkameraden bei Seenotrettungs-Übung im hohen Norden
Leben retten auf Hoher See. Am 11. Februar ging es für Einsatzkräfte und Vertreter der Niederösterreichischen Feuerwehren und viadonau nach Norddeutschland, um einmal mehr Verhalten, Koordination und den Einsatz professionellen Rettungsequipments im Ernstfall zu trainieren. Im eindrucksvollen Umfeld der deutschen Meere stand neben den Trainingseinheiten vor allem der Erfahrungsaustausch mit den Experten der Firma Deutsche WindGuard und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Vordergrund.
Wenn luftige Höhen zum rettenden Anker werden - Seenotrettung aus der Luft, Foto: © viadonau
Ob Binnengewässer oder Hochsee – kommen Wasser und Menschen zusammen, sind viele Notfälle nicht nur denkbar, sondern schon häufig eingetreten. Umso wichtiger ist es, dass bei Rettungsmaßnahmen die entscheidenden Handgriffe sitzen und das Zusammenspiel der Einsatzbeteiligten sowie der Umgang mit Ausrüstung und Gerät reibungslos klappen. Die drei Ausbildungstage an der deutschen Nord- und Ostseeküste bedeuteten daher vor allem auch Seenotrettungs-Training „hands on“.
Nach einer Sicherheitsunterweisung zur persönlichen Schutzausrüstung und Ausführungen zum korrekten Verhalten am Schiff ging es mit den Rettungsprofis der DGzRS in Grömitz sogleich an Bord des Seenotrettungskreuzers Hans Hackmack. Bei nur 5°C Wassertemperatur und dem gerade durchziehenden Sturmtief Sabine brachte das rund 23 Meter lange Spezialschiff die Trainierenden aus Österreich zu ihrer ersten Wasserübung: Rettungsmaßnahmen mit dem Tochterboot Emmi. Dass auf den respekteinflößenden Wogen der aufgepeitschten Ostsee auch das Element Luft eine wesentliche Rolle spielen kann, bewies dabei die Hubschrauberbesatzung der Bundespolizei – Schwerpunkt: Arbeiten mit der Rettungswinde. Zudem sollte das Training mit den deutschen Kollegen erneut klarmachen: Über Erfolg oder Scheitern einer Rettungsaktion entscheiden oft die naheliegendsten Selbstschutzmaßnahmen, wie Nutzung und korrekte Handhabung von Überlebensanzügen und Rettungswesten, die entsprechend ausgiebig von den Übungsteilnehmern an- und ausprobiert wurden.
Top adjustiert für den Rettungseinsatz auf hoher See - Die Profis der NÖ Feuerwehr und viadonau-Hochwasserschutz-Experte Stefan Scheuringer an Bord der Hans Hackmack, Foto: © viadonau
Im wertvollen Erfahrungsaustausch mit den Notfallexperten durfte der Besuch bei den top ausgerüsteten Ausbildungsstätten nicht fehlen. In den Trainingsanlagen der WindGuard mit Wind-, Wetter- und Wellensimulator in Elsfleth, der spezialisierten Schiffsbrandausbildung und Leckbekämpfung der Marine sowie in der Seenotretter-Akademie der DGzRS in Neustadt werden starke Kompetenzen für professionelle und verlässliche Lebensrettung geschaffen. Fazit: Kostbarer Erkenntnisgewinn im deutsch-österreichischen Zusammentreffen von Hochsee- und Binnengewässererfahrung.
Text: DI Stefan Scheuringer - viadonau
Bei den Spezialisten auf Hoher See zu lernen, ist kein Größenwahn, sondern dient zur Vorbereitung auf Einsätze welche auch auf dem Binnengewässer wie Donau oder March vorkommen können.
Als Ziel dieser Dienstreise war das sichere Arbeiten im Schleusenbereich bzw. im und auf dem Gewässer.
Hierbei sollte auf die richtige PSA ein Augenmerk gelegt werden um im Einsatzfall bestens gerüstet zu sein.
Die Teilnehmer des Nofalltrainings OBR Georg Schicker, OBI Markus Unger, FARZT Dr. Klaus Legler, HVM Alexander Zsivkovits und DI Stefan Scheuringer konnten einiges an Input mit nach hause nehmen.