"Erdbebenereignis im Raum Felixdorf, im Bezirk Wr. Neustadt. - Die 4. KHD Bereitschaft wird zur Unterstützung angefordert."
Dieses Szenario war die Ausgangslage für die diesjährige Bereitschaftsübung der 4.KHD Bereitschaft am 7. September 2024. Aufgrund der Kontakte zum ABCAbwZ des österreichischen Bundesheeres, im speziellen zu Vzlt/HBI Alexander Mattausch (Hauptlehrunteroffizier Retten und Bergen / Kdt FW Spillern, UA Kdt und ZgKdtStv KHD 1/9), konnten wir nicht nur das Übungsgelände Katastrophenhilfe-Übungsplatz Tritolwerk nutzen, sondern auch eine fordernde Übungsdarstellung umsetzen.
Ziel der Bereitschaftsübung war es in erster Linie sämtliche Aspekte eines Einsatzes einer KHD Bereitschaft zu üben. Erfassen des Auftrages durch das Bereitschaftskommando und der Zugskommanden, Planung und Durchführung jeweils geschlossener Motmärsche vom Versammlungsort in den Abschnitten bis zum Bereitstellungsort an der Übungsadresse durch die ZgKdtStv, Einsatz von Vorauskommanden der Züge, Befehlsgebung und Überwachung vom Bereitschaftskommando an die Zugskommanden und Gruppenkommandanten, Einsatz des Kommandozuges mit Versorgungsgruppe und FMD Element sowie Ablöse im Einsatzraum und Rückverlegung wieder im geschlossenen Motmarsch.
Wir hatten auch die Möglichkeit mit den Kräften der Österreichischen Suchhundestaffel Bezirk Gänserndorf und des Samariterbundes die gemeinsame biologische Ortung zu üben. Zur Lagedarstellung wurde neben lebenden Personen auch diverse Übungspuppen in den Schadenstellen versteckt. Das Bereitschaftskommando mit dem Kommandozug war den gesamten Tag im Einsatz, die Züge wurden aufgeteilt, am Vormittag waren drei und am Nachmittag zwei Züge im Übungseinsatz. Nachdem die Kräfte die Sicherheitsbelehrung für das Übungsgelände und über die Zusammenarbeit mit Rettungshunden in Einsatz erhalten haben erfolgte der jeweilige Einstieg in das Übungsszenario.
Eingesetzt wurden alle 4 Züge der 4.KHD Bereitschaft sowie der 1. KHD Zug aus Korneuburg. Die Aufgabe bestand für die Kommanden aus einer sehr unklaren Ausgangsituation aufgrund der eigenen Erkundung den Einsatz der Kräfte zu planen und sicher und effizient durchzuführen. Es wurden diverse Schadenstellen welche als eingestürzte Objekte mit unterschiedlichem Vertrümmerungsgrad vorlagen durch die Kommanden erkundet und dann an die Kräfte zur Personenrettung übergeben. Durch die Übungsleitung wurden immer situationsabhängig die weiteren Aufgaben einspielt. Es galt Pölzung und Sicherungen zu errichten, sowie Personenrettungen aus engen Räumen sowohl aus der Höhe als auch Tiefe durchzuführen wobei vorrangig auf die Sicherheit der eingesetzten Personen zu legen war. Die eingesetzten Übungsbeobachter wirkten als Sicherheitsposten mit, um im drohenden Gefahrenfall rechtzeitig einzugreifen und ebenso das Arbeiten der eingesetzten Kräfte zu bewerten. Nach den zwei Durchgängen wurde eine Übungsnachbesprechung mit den Führungskräften aller eingesetzter Elemente sowie den Übungsbeobachtern durchgeführt. Wir hatten auch die Ehre das OBR Georg Schicker, BR Lorenz Hummel, BR Arnold Janovic, BR Christopher Ebm, ABI Thomas Diem, ABI Leopold Brandstetter, sowie Abschnittsfeuerwehrkommandantstellvertreter aus Stockerau ABI Werner BRAUN und der Bereitschaftskommandant aus Korneuburg HBI Alfred Kiesling als Übungsbeobachter und Gäste uns unterstützt haben.
Bei der Übung waren insgesamt rund 200 Personen, 7 Rettungshunde mit 46 Fahrzeugen von ca. 5 bis 19 Uhr eingesetzt. Es konnten wieder wertvolle Erkenntnisse für unsere Führungsarbeit und Organisation erarbeitet werden und uns für kommende Ereignisse besser vorzubereiten. Das Bezirksfeuerwehrkommando Gänserndorf dankt allen Beteiligten, die ihre Zeit einsetzen damit wird besser helfen können.
Text: HBI Markus Fellner (Kdt. 4. KHD-Ber.)
Fotos: AFKDO Zistersdorf